Kärnten / Slowenien / Italien
Teilnehmer: Manfred M., Harald E. , Heimo, Sepp K., Hans Nief, Günter D., Christian P., JoRe.
Tag1:
Die Wettervorhersage war für die halbe Strecke nach Kärnten für den Vormittag ausgesprochen schlecht – sprich Regen. Deshalb wurde die Abfahrt ausnahmsweise für den Mittag vereinbart, aber schon bei der Anfahrt zum Treffpunkt Öttl meinte es der Wettergott nicht gut, in der Schwand hagelte es und Norbert traf es. Pudelnass kehrte er nach Hause um und wollte nicht mehr. Die anderen kamen zumindest trocken an und wussten, bei dem schwarzen Himmel, bzw. bei dem Schütter, jetzt ist es Zeit, die Regenkombi anzuziehen. Und da begann das erste Dilemma. Die Einen stellten sich bei der Tankstelle unter, die Anderen in der Waschhalle und dazwischen war ein Firmensprinter und verstellte die Sicht.
Der Tourenguide stellte sich in die Ausfahrt und dachte, die anderen sähen das eh und fuhr weg. Dem war leider nicht so.
Die erste Gruppe wartete in Laufen auf die zweite Gruppe, da schien sogar etwas die Sonne. Nach dem Eintreffen der zweiten Gruppe vereinbarte man, das über Schönram gefahren wird. Hier begann das Dilemma 2: Die Gruppe war halbiert und blieb es auch. Heimo fuhr sogar bis nach Schönram zurück, aber weg waren sie. Und blieben es bis Tröpolach. Also ist der Bericht dahin einseitig.
Was also tun? Weiterfahren, das Ziel wussten ja alle. Die Sonne brannte herunter, zumindest bis Anger, da begann es zu schütten und hörte aber nach 50km wieder auf. Vor Kitzbühel kam es zu größeren Stau, hier konnte der Vorteil des Einspurigen ausgenutzt werden, besonders wenn man einfach auf die Gegenfahrspur fährt!
Bevor es den Pass Thurn hinunter nach Mittersill ging, wurde in der Sonnalp eingekehrt und die Regenkombi ausgezogen. Leider war aber Nomen nicht est Omen, heißt die Sonne versteckte sich weiterhin.
Über die Felbertauern setzten sich der Guide etwas ab, Harald wollte ihn nicht alleine lassen und gab auch etwas mehr Gas. Die weitere Fahrt gestaltete unspektakulär, lediglich über den Kreuzberg, am Weißensee vorbei, war es nochmals richtig lustig, sprich kurvig.
Angekommen beim Winkler in Tröpolach lachten die Kollegen, mit der Halben in der Hand: “ Wo satz’n de gonze Zeit?“. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall ausgelacht.
Der Abend verging, wie man sich es denken kann. Zuerst das Bier und dann das Abendessen. Und es wurde diskutiert, wer denn nun Schuld sei. Ergebnislos.
Tag 2, Slowenien:
Nach dem Frühstück mussten wir uns leider vom Hans verabschieden, er hatte beschlossen, aus gesundheitlichen Gründen wieder nach Hause zu fahren. Schade.
Los ging es über das Nassfeld, auf der österreichischen durchgebeutelt, auf der italienischen Seite bergab wunderbar nach Süden. In Chiusaforte wurde die Richtung gewechselt, der Neveasattel wurde in Angriff genommen. Auf der slowenischen Seite ging es wieder nach Süden, die Soca gesucht und gefunden. Diese türkisgrüne Gewässer bietet schon einen herrlichen Anblick und wurde ein Fotostopp eingelegt. Für einen Ungeübten ist ein Drohnenflug über dem fließenden Gewässer zum einen gar nicht so einfach, zum anderen müssen die Kollegen immer ein bisschen warten, was zusätzlichen Stress macht. Eine Brücke über den Bach gab es auch, dass sie unter Christians Gewicht zu ächzen und schaukeln anfing, war wohl ein Gerücht. Da es gegen Mittag ging, wurde ein Lokal gesucht, bei einigen an der Strecke parkten schon jede Menge Motorräder und wurde also links liegen gelassen. Der Instinkt eines Hungrigen ließ uns aber doch ein Gasthaus finden. Es war ein bisschen urig, aber das Essen und das Bier (natürlich alkoholfrei!) gut.
Nach Norden über eine vielfach gewundene Straße – nennt sich Trenta – gelangten wir zum bekannten Kopfsteinpflasterkehrenpass, auch Vrsic genannt. Ein kurzer Halt für Drohnenflug, Gruppenfoto und Bislgang wurde eingelegt, der Ausblick war es wirklich wert. An Kranjska Gora vorbei über den Wurzenpass hinüber, dem Gailtal waren wir wieder auf dem Weg nach Tröpolach.
Nach den ersten Bieren gingen wir in den Ort zu einem kleinen Wochenmarkt, das Wetter war gut, der Schnaps auch. Der weitere Abend verlief mit EM-Fernsehschauen im Freien – für Fußballfans ist es kaum zu kalt.
Tag 3, Italien
Für Tag 3 stand die Ausfahrt ins leicht Südtirolerische auf dem Programm. Wettermäßig war es – vorerst – gut. Beim Kreuzberg wurde zuerst ein bisschen die Drohne ausgepackt und die Kollegen von oben gefilmt. Weil sie so brav sind, wurde sogar gewartet. Nach Lienz Richtung Innichen auf der B100 wurde hart nach rechts abgebogen, den Berg hinauf. Am dem fast höchsten Punkt der Pustertaler Höhenstraße wollte der Guide und Fotograf ein Gruppenfoto mit schönem bergigen Hintergrund machen und steuerte die linke Straßenseite an. Der Nachfolgende wollte das nicht, weil ja das nicht erlaubt ist und blieb rechts stehen, die Kollegen hintennach. Aus dem vom Fotografen gewünschte Foto wurde daher nichts. Dafür zischte eine kleine aufgemotzte Kiste mit sequentiellem Getriebe durch und machte auf dicke Hose.
Nach dem Abstecher auf dem Berg ah uns die B100 wieder. In Innichen bogen wird dann links ab auf die teilweise schön gewundene SS52. Man sah gut voraus aber die Temperatur wurde schön langsam einstellig, daher nichts mit angasen. In theoretischer Sichtweite der Drei Zinnen suchten wir ein direkt an der Straße gelegenes Gasthaus auf, blieben trotz der Kälte draußen.
Nach dem einstündigen Aufenthalt mit gemischter Begeisterung brachen wir wieder auf. Bald ging es wieder hinunter, in Santo Stefano die Cadore bogen wir links ab auf die SR 355, getankt wurde auch irgendwo. In Ovaro wurde die Abzweigung zum Monte Zoncolan (ein Geheimtip!) tatsächlich gefunden, eine atemberaubende Strecke, schmal, kurvig und mit Bildern der einstigen Rad-Größen versehen. Wir schraubten uns immer weiter hinauf, durch einen unbeleuchteten Tunnel hindurch tauchten wir in den oben hängenden Nebel ein. Oben angekommen wurden die Smartphones gezückt und fotografiert was das Zeug hält.
Der Abstieg war anfangs schmal, aber nachdem wir das Skigebiet erreicht hatten war die Straße breit, gut ausgebaut und in den Kurven übersichtlich. Da gab es kein Halten mehr. Zumindest für den Vorausfahrenden.
Da der Plöckenpass noch immer geschlossen mussten wir den Weg zum Nassfeld suchen. Suchen ist das richtige Wort, denn in Tolmezzo ging es ein paar mal im Kreis herum, bis Heim die richtige Ausfahrt fand. Auf der SS13 fanden wir dann tatsächlich die Abfahrt auf SP112, kehrten im nächsten Ort in einer kleinen Kneipe, trafen auf ein paar KTM pilotierende Motorradfahrer aus Tschechien. Es gab Cappuccino und sehr gute kleine, süße Kuchen und freundliche Bedienung vom Chef. Die Energie konnten wir gut gebrauchen, denn von nun wurde der Strecke wieder schmal und kurvig, immer einen Bach entlang im Val d’Aupa, herrlich! In Pontebba war es für einen BMW-Fahrer (Günter) brenzlig mit dem Tankinhalt. Er suchte und fand mit Touristenhilfe eine Tankstelle, tat aber nur so viel hinein, dass er es nach Österreich schafft. Ob es am höheren Spritpreis in Italien lag oder er uns einfach nicht so lange warten lassen wollte, kann ich jetzt auch nicht mehr sagen.
Nachdem wieder alle zusammengefunden hatten, erklommen wir die Nassfeldstraße hinauf, super ausgebaut und schön zu fahren. Was man von der österreichischen Seite nicht unbedingt behaupten kann!
Wieder in Tröpolach beim Winkler angekommen begrüßte uns Herfried und setzte uns beim Abendessen einen freundlichen und unterhaltsamen Niederländer an den Tisch, hinter uns hatte sich eine lustige Truppe breitgemacht. Es wurde halt wir ein bisschen was konsumiert (was wohl?) und Fußbal-EM geschaut, aber erst so richtig, als Herfried draufkam, dass für den Empfang nicht so günstig ist, das Antennenkabel mit der Eingangstür abzuzwicken.
Tag 4, Heimreise:
Beim Frühstück war es wieder wie die Tage davor erstaunlich, dass erwachsene ältere Männer so viel zu reden und lachen haben! Belgier waren es und wir verstanden kein Wort.
Nachdem gepackt und die Restschuld beglichen war, verabschiedeten wir uns bei der Strattmann-Familie und brachen bei herrlichen Wetter Richtung Millstätter See auf. Am Weißensee und später am Millstätter See vorbei, durch Bad Kleinkirchheim durch, standen wir bald an der Abzweigung zur Nockalmstraße. Diese wurde auch in Angriff genommen und an der Mautstelle einiges an Geld gelassen, die haben den Preis ganz schön angehoben. Aber es war es auf jeden Fall wert! Ein, zwei Fotostopps eingelegt und auch der Fotograf war zufrieden. In Innerkrems angekommen bogen wir Richtung Kremsbrücke ab und dann ab nach Norden über den Katschberg. In Tweng suchten wir ein sehr schönes großes Gasthaus auf, bei dem wir vorerst die einzigen Gäste waren, danach wurden schon mehr. Die Besitzerin beschwerte sich bitterlich über das Autobahnabfahrtverbot, das ihr sehr viele Gäste abhält.
Weiters gibt es nicht mehr viel zu berichten, in Radstadt wurde getankt, es war schön warm und als mit einem Teil der Truppe in Gilgenberg angekommen waren, wurde beim Steiner noch eine Halbe gezischt und auf das gute Gelingen der Ausfahrt angestoßen.